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Wenn Kinder unter Neurodermitis leiden

Laura
12.05.2017Lesezeit ca. 16 Minuten
Neurodermitis an der Hand.

Immer mehr Kinder sind von Neurodermitis betroffen. Was aber ist Neurodermitis genau und wie macht es sich bemerkbar? Gibt es Hausmittel, die man gegen die Hautkrankheit anwenden kann? Hier erfahrt ihr alles, was ihr über Neurodermitis bei Kindern und Babys wissen müssen:


Artikelinhalt:


    Was ist Neurodermitis überhaupt?

    Neurodermitis ist eine der häufigsten Hautkrankheiten bei Kindern. Die chronische Krankheit wird auch atopisches Ekzem genannt und zeichnet sich durch schubweise auftretende, sehr trockene Hautstellen aus. Im Falle einer Neurodermitis erfüllt die Hautbarriere des Kindes nicht all ihre Funktionen vollständig. Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, wird euer Kind diese auch ein Leben lang nicht vollständig los. Aber keine Panik, bei einem Großteil der betroffenen Kinder klingen die Schübe mit zunehmendem Alter so weit ab, dass es ab spätestens dem Teenager-Alter keine Hautausschläge mehr erleidet.

    Info
    Weltweit sind ca. 15 – 20% der Kinder von Neurodermitis betroffen. Und es wird befürchtet, dass diese Prozentanzahl in Zukunft steigen wird.

    Die Anzeichen und Ausprägungen einer Neurodermitis

    Das atopische Ekzem ist charakterisiert durch sehr trockene, gerötete und schuppende Hautstellen. In manchen Fällen kann die Haut auch nässen, obwohl sie sehr trocken ist. Klingt doch alles halb so wild? Ja schon, wäre da nicht dieser fürchterliche Juckreiz. Der Juckreiz kann so schlimm sein, dass das Kind den Schmerz des blutigen Aufkratzens „deutlich angenehmer“ findet,  als dieses juckende Gefühl. Welche Körperstellen von dem Hautausschlag betroffen sind, hängt meist mit dem Alter des Kindes zusammen.

    Baby-Neurodermitis und der weitere Verlauf

    Das atopische Ekzem macht sich im Säuglingsalter zuerst auf den Wangen des Babys bemerkbar. Dort entstehen mehrere gerötete, trockene und leider auch in diesem Alter schon stark juckende Hautstellen, die sich wiederum im ganzen Gesicht ausbreiten. Die Windelregion bleibt jedoch in den häufigsten Fällen von der Neurodermitis verschont.

    Hinweis
    Milchschorf wird sehr häufig für die Vorstufe einer Neurodermitis gehalten. Diese Behauptung ist jedoch medizinisch noch nicht bewiesen worden.
    Neurodermitis an den Kniekehlen.

    Mit dem Alter des Kindes ändert sich auch die Lokalisation des Hautausschlags auf dem Körper. Im weiteren Verlauf der Erkrankung sind dann auch die Arme, Beine und der Rumpf von der Neurodermitis betroffen. Welche Körperstellen genau betroffen sind, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Häufig sind die folgenden Körperstellen betroffen:

    Ellenbeugen
    Kniekehlen
    Hände und Handgelenke
    Füße und Fußgelenke

    Die Ursachen der Neurodermitis

    Die Ursachen für die Entstehung einer Neurodermitis können sehr vielfältig sein, oder scheinbar gar nicht existieren. Neurodermitis kann auch erblich bedingt sein. Das heißt, wenn beide Elternteile schon an der Hauterkrankung leiden oder gelitten haben, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass das Kind ebenfalls von einem atopischen Ekzem betroffen sein wird.

    Außerdem zählen Allergien zu den häufigsten Auslösern der Neurodermitis. Besonders häufig handelt es sich dabei um eine der folgenden Allergien:

    Nahrungsmittelallergie
    Hausstauballergie
    Pollenallergie
    Tierhaarallergie

    Weitere Faktoren, die Neurodermitis-Schübe auslösen oder verschlimmern können, sind ebenfalls:

    • Kontakt mit chemischen Stoffen, z.B. in Putzmitteln, Weichspülern, Shampoos
    • Extreme Hitze oder Kälte/ Temperaturschwankungen
    • Stress/ Angst

    Gerade wenn schon mehrere Allergietests bei eurem Kind durchgeführt wurden und trotzdem keine Allergie festgestellt wurde, müssen die psychischen Faktoren genauer unter die Lupe genommen werden.

    Die Behandlung der Neurodermitis

    Da bisher noch kein Heilmittel für die chronische Erkrankung gefunden wurde, steht bei der Behandlung die Bekämpfung des schrecklichen Juckreizes im Vordergrund. Alles, was den Juckreiz auslöst oder verschlimmert, sollte vermieden werden. Im Falle einer Allergie sollten natürlich die allergischen Stoffe vermieden werden.

    Die richtige Ernährung

    Da oft gewisse Nahrungsmittelunverträglichkeiten einen Schub begünstigen, muss viel auf die Ernährung des Kindes geachtet werden. Allgemein gilt natürlich, dass euer Kind sich ausgewogen und gesund ernähren muss. Um jedoch heraus zu finden, welche Lebensmittel die Neurodermitis verstärken, empfiehlt es sich eine Art Tagebuch zu führen.

    Das Neurodermitis Tagebuch
    Notieren Sie sich in diesem Tagebuch stets, was das Kind zu sich genommen hat und wann es wieder einen Neurodermitis Schub erleidet. Auf diese Weise können Sie im besten Fall feststellen, welche Lebensmittel den Zustand des Kindes verschlechtern. Anschließend besprechen Sie Ihre Beobachtungen mit einem Kinder-/ oder Hautarzt.

    Führen Sie auf keinen Fall Selbstversuche in Form einer Diät durch. Im schlimmsten Fall kann so ein Selbstversuch zur Mangelernährung beim Kind führen und auch das Familienleben stark belasten.

    Die richtige Körperpflege

    Für alle Neurodermitis-Patienten, egal welchen Alters, gilt: Eine intensive, feuchtigkeitsspendende Hautpflege ist unverzichtbar. Ihr solltet euer Kind daher regelmäßig mit fettenden Cremes und Lotionen eincremen, auch wenn es gerade keinen Schub durchlebt. Zudem müsst ihr auf die Inhaltsstoffe der Pflegeprodukte achten. Am besten benutzt ihr nur Pflegeprodukte, die ganz frei von jeglichen Zusatzstoffen, wie Farbmitteln, Duft- oder Konservierungsstoffen etc., sind.

    Info
    Sehr häufiges Duschen oder längere Bäder können die Haut ebenfalls austrocknen und die Neurodermitis verschlimmern.

    Kneifen, Klopfen und Drücken hilft auch gegen den Juckreiz. Falls euer Kind schon alt genug ist, könnt ihr ihm auch zeigen, dass es den Juckreiz nicht nur durch Kratzen lindern kann. Stattdessen kann es die betroffenen Hautstellen kneifen, drücken oder klopfen.

    Die richtige Kleidung

    Achtet beim Kleidungseinkauf für euer Kind darauf, stets hautfreundliche Textilien zu bevorzugen. Schließlich berührt die Kleidung tagtäglich und ununterbrochen die sensible Haut eures kleinen Schatzes. Ideal sind Kleidungsstücke mit hohem Baumwollanteil, da diese besonders atmungsaktiv sind. Um zu vermeiden, dass euer Kind sich nachts die Haut aufkratzt, können Baumwollhandschuhe hilfreich sein. Diese mindern den Juckreiz zwar nicht, verhindern aber das Aufkratzen der Haut, das wiederum zu Infektionen und Narben führen kann.


    Hinweis
    Es existieren spezielle Silbertextilien für Neurodermitis Patienten. Die Textilien sind mit feinen Silberfäden ausgestattet, die eine antibakterielle Wirkung besitzen.

    Wenn die Haut sich nicht beruhigt

    Leider helfen die oben genannten Maßnahmen bei Kindern, die besonders stark von Neurodermitis betroffen sind, nicht ausreichend. In diesem Fall kommt oft das sogenannte Kortison ins Spiel. Jedoch ist dieses körpereigene Hormon nicht ganz unbedenklich, da es zu möglichen Nebenwirkungen für euer Kind kommen kann.

    Das Kortison ist meist in speziellen, verschreibungspflichtigen Cremes enthalten und wirkt bei vielen Kindern wie eine Art Wundermittel. Hält man sich an die Anwendungshinweise des Arztes, sollten sich die Nebenwirkungen kaum bis gar nicht bemerkbar machen.

    Hinweis
    Ist euer Kind besonders stark von Neurodermitis betroffen, könnt ihr euch auch bei eurem Arzt über die Möglichkeit einer Kur informieren.
    Baby mit Cremeklecks auf dem Gesicht.

    Neurodermitis vorbeugen

    Es existieren mehrere Ratschläge wie man vermeiden kann, dass das eigene Kind an Neurodermitis erkrankt. Die Effektivität dieser Ratschläge ist jedoch nicht ausreichend belegt und die Ratschläge können deshalb nicht allgemein als Empfehlung zur Vorbeugung der Neurodermitis gelten. Um das Risiko jedoch so gering wie möglich zu halten, wird empfohlen das Baby konsequent bis zum sechsten Lebensmonat zu stillen. Sollte die Mutter nicht stillen können oder wollen, wird hyperallergene HA-Nahrung empfohlen.

    Außerdem wird empfohlen, die zarte Babyhaut vom ersten Lebenstag an intensiv zu pflegen. Das Baby sollte täglich mit einer milden Feuchtigkeitscreme eingecremt werden. Bei Cremes, Shampoos und Badezusätzen stets darauf achten, dass Sie keine Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe enthalten und speziell für Babys geeignet sind.


    Wir wünschen euch und eurem kleinen Schatz ein möglichst juckfreies Leben!

    Euer Team von babymarkt.de