Emmaljunga Kinderwagen NXT90 F Limited Edition Competition Black – Testbericht von Sylvia

Astrid
25.02.2019Lesezeit ca. 7 Minuten
Emmaljunga Kinderwagen NXT90 F Limited Edition

Der Kombikinderwagen überzeugt durch seine klaren Linien und der guten Verarbeitung. Das Aluminiumgestell macht einen sehr robusten Eindruck und alle Teile sind völlig geruchsneutral. Es steht kein Faden hervor und keiner der Reißverschlüsse klemmt oder läuft nicht sauber. Die Babywanne und der Sportsitz machen auch einen guten Eindruck und haben durchdachte Features. Mehr dazu später.


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    Aufbau:

    In gut 15 Minuten ist das gute Stück aufgebaut, zuerst wird das Gestell aufgeklappt und die Reifen montiert. Dann den Griff ausziehen, einstellen und den „Einkaufskorb“ einbauen. Sitz und Babywanne von allen Verpackungen befreien und eins von beidem auf den Rahmen klicken. Am Sportsitz muss der Frontbügel und das Verdeck befestigt werden. Die Wanne muss hingegen erst aufgerichtet werden, dafür die Metallstütze nach vorne und hinten ziehen und die Druckknöpfe der Schlaufen am Boden befestigen.  Matratze drauf und Winddecke über die Klettverschlüsse an der Wanne befestigen.

    Handling & Eckdaten:

    Zusammengeklappt passt das Gestell samt Rädern gut in den Kofferraum, das Gewicht von 9,7 Kilo ist aber nicht ohne. Die Liegewanne kommt nochmal auf 4,1 Kilo und der Sportsitz bringt 6,1 Kilo auf die Waage. Durch das recht hohe Gewicht fährt sich der Kinderwagen aber sehr ruhig und macht einen sicheren Eindruck. Die Gummireifen eigenen sich perfekt für Asphalt aber auch Offroad überzeugt das Fahrgefühl.Die schwenkbaren Vorderräder können festgestellt werden, so muss ich im Gelänge oder Wald nicht ständig gegenlenken, sondern der Wagen fährt ruhig geradeaus. Für die Stadt ist die Wenigkeit aber super und dort würde ich immer die gelösten vorderen Reifen empfehlen.

    Bremse:

    Die Fußbremse befindet sich mittig auf der hinteren Achse zwischen den großen Reifen. Drücke ich sie mit dem Fuß nach unten, schieben sich zwei Metallstifte in die Hinterräder und blockieren diese. Zum Lösen das Pedal wieder nach oben ziehen, dafür mit der Fußspitze unter das Plastik treten und nach oben kippen. Barfuß oder mit offenen Schuhen ist die Bedienung der Bremse nicht zu empfehlen, da das Material recht rau ist und somit nicht angenehm am Fuß. Für den Sommer gibt es als Zubehör das sogenannte Flip-Flip Pedal zu kaufen, es kostet 30 Euro und lässt die Zehen heil.

    Klappfunktion:

    Das Gestell lässt sich in zwei Stufen verkleinern. Für die schnellere Variante muss man nur den Aufsatz abnehmen (Sitz oder Wanne) dann den Griff einfahren und umklappen. Zum Entriegeln den grauen Hebel sowie die zweite Sicherung verschieben, dann lässt sich der Korpus zusammenklappen und leichter verstauen. Es besteht aber auch die Möglichkeit die Reifen abzubauen um nochmal Platz zu sparen. Manchmal hakt das Entriegeln und man benötigt ein paar Anläufe, ansonsten klappt die Verkleinerung aber ganz gut.

    Babywanne:

    Die Liegefläche ist 76 cm lang, 34 cm breit und 21 cm hoch und alle Teile sind waschbar. Die Wanne lässt sich easy auf das Gestell einklicken und ebenso leicht abnehmen. Schläft das Baby zum Beispiel gerade, kann ich nach dem Spaziergang die Wanne abnehmen und muss nicht den ganzen Wagen ins Haus schieben. Die Matratze wirkt etwas dünn und liegt direkt auf dem aufstellbaren Rückenteil, hier würden wir uns vielleicht eine extra Polsterung wünschen, denn schon bei leichtem Druck spürt man den unebenen Untergrund.
    Für extra Belüftung lässt sich der Reißverschluss am Verdeck öffnen und ein Teil des Stoffes mit Hilfe eines Druckknopfs befestigen. Der offene Teil ist mit einer Gaze versehen und somit können keine Tierchen von hinten in den Wagen fliegen. Für vollständigen Sonnenschutz muss ich aber in den Zubehörshop und einen Sonnenschirm ordern, genauso sieht es mit einem Regenverdeck aus.

    Sportsitz:

    Da der Sitz erst ab einem Alter von sechs Monaten benutzt werden kann, können wir dazu leider noch nicht so viel sagen. Gut gefällt uns allerdings, dass die Richtung geändert werden kann, das Baby kann also zum Schiebenden hin oder von ihm entfernt gesetzt werden.
    Zum Drehen oder Entfernen des Sitzes einfach links und rechts die Hebel nach oben drücken und den Sitz hochziehen. Das klappt völlig problemlos und ohne Kraftanstrengung.

    Das Verdeck lässt sich in mehrere Stufen ein- oder ausklappen. Am hinteren Teil ist mittig ein Reißverschluss, öffne ich diesen, lässt sich das Verdeck noch weiter nach vorne ziehen und somit ist das Kind fast vollständig vor Sonne geschützt. Extra Belüftung bietet das Insektenschutzfenster, zudem kann ich das enthaltene Sonnensegel anbringen und einen extra Mückenschutz. Es scheint so, als wäre der Sonnen- sowie Insektenschutz mehr als durchdacht, genau wie das Belüftungskonzept.

    Fazit:

    Anfangs hatte ich etwas Bedenken was die „düstere“ Edition angeht. Ein Kinderwagen von oben bis unten in Tiefschwarz wirkte auf den Fotos nicht sonderlich freundlich und fast ein bisschen hart.
    In Natura sieht das aber ganz anders aus, der Look ist zurückhaltend schlicht und sehr stylisch. Die weißen Logoschriftzüge und das Aluminiumgestell lockern auf und die massive Verarbeitung versprüht regelrecht etwas Luxuriöses.
    Ich kann jetzt nachvollziehen, warum Emmaljunga der Mercedes unter den Kinderwagen ist und möchte die Funktionalität auch nicht mehr missen.
    Über Gewicht und Dimension sollte man sich unbedingt vorher Gedanken machen, in kleinen Autos ist eine Unterbringung wohl nicht so easy möglich oder nur nach Abbau der Reifen.

    Komfort wird bei diesem Modell großgeschrieben, sei es durch die alltagstauglichen Reifen, die schnelle Anpassung des Sitzes und vor allem die Einstellmöglichkeit der Schiebestange. Diese lässt sich in Länge und Winkel mit wenigen Klicks in Sekunden einstellen.
    Die verstellbare Federung haben wir erst nach langem Suchen gefunden, mit einem Schraubenzieher kann sie an der Reifenstange auf Dynamic oder Comfort gestellt werden. Wir hatten bis jetzt aber auf keinem Untergrund Probleme und das „Geschüttel“ hielt sich auch in Grenzen.

    Kritik:

    • Das Bremspedal könnte von Hause aus größer dimensioniert sein, so wäre es mit allen Schuhen bedienbar.
    • Besserer Sonnenschutz für Babywanne.
    • Klappmechanismus hakt manchmal.

    Lob:

    • Modernes Design.
    • Gute Verarbeitung.
    • Einfaches Handling.

    Das Preis-Leistungsverhältnis finde ich bei einer Nutzung von drei Jahren angemessen, auch wenn das Zubehör etwas preiswerter sein könnte. Den NTX90 F können wir also definitiv empfehlen und auch die Limited Edition in Schwarz hat uns überzeugt.