Uterus bicornis: Schwanger trotz Uterusfehlbildung?

Vera
02.09.2020Lesezeit ca. 4 Minuten
Schwangere liegt auf der Couch und hält sich den Bauch

Kann man trotz Uterusfehlbildung schwanger werden und verläuft die Schwangerschaft dann komplikationsfrei? Was ist eine herzförmige Gebärmutter? Diese Fragen und alles rund um das Uterus bicornis klären wir im Folgenden.


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    Was ist ein Uterus bicornis?

    Eine normale Gebärmutter sieht aus wie eine umgedrehte Birne. Einige Frauen haben aber eine so genannte Uterusanomalie. Hierbei handelt es sich um eine Fehlbildung der Gebärmutter. Es gibt viele verschiedene Formen, eine davon nennt man Uterus bicornis. Bei dieser Art von Fehlbildung ist die Gebärmutter nicht birnenförmig. In der oberen Mitte ist eine deutliche Einkerbung zu sehen, da die Organanlagen nicht komplett verwachsen sind. Die Gebärmutter sieht dadurch herzförmig aus.

    Es wird zwischen folgenden zwei Arten des Uterus bicornis unterschieden:

    Uterus bicornis unicollis
    Die Einkerbung erreicht hier die innere oder äußere Gebärmutterhalsöffnung. Die Organanlagen verwachsen nicht komplett, daher ist der Uterus nicht birnenförmig. Den Uterus bicornis unicollis nennt man auch Uterus mit zwei Hörnern.
    Uterus bicornis partialis
    Die Einkerbung befindet sich hier nur in der Gebärmutter und nicht in der Gebärmutterhalsöffnung.

    Wie wird ein Uterus bicornis diagnostiziert?

    Die Diagnose dieser Fehlbildung erfolgt oft zufällig. Nur durch Untersuchungen wie beispielsweise eine Ultraschalluntersuchung oder eine Bauchspiegelung werden diese erkannt. Sichtbare Symptome kommen bei einem Uterus bicornis in der Regel nicht vor.

    Schwangere ist beim Arzt

    Kann man mit einer herzförmigen Gebärmutter schwanger werden?

    In der Regel haben Uterusanomalien keine Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. Es ist also problemlos möglich mit dieser Gebärmutterfehlbildung schwanger zu werden. In der Schwangerschaft kann es aber, aufgrund der veränderten Form der Gebärmutter, zu Komplikationen kommen. So kann es passieren, dass das Kind sich nicht in die optimale Position begeben kann, da es nicht genügend Platz in der Gebärmutter gibt. Somit liegen die Kinder häufig in Beckenend- oder Querlage. Durch die Überdehnung der Gebärmutter ist auch die Gefahr von vorzeitiger Wehentätigkeit oder einer Zervixinsuffizienz erhöht.

    Was muss eine Schwangere mit Uterus bicornis beachten?

    Das oberste Gebot ist Ruhe bewahren und entspannt bleiben. Nicht bei jeder Schwangeren treten Komplikationen auf. Es ist aber auf jeden Fall ratsam die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Eventuell wird dein Frauenarzt oder Frauenärztin dich häufiger sehen wollen. So können auftretende Komplikationen früh erkannt und behandelt werden. Solltest du zwischendurch Beschwerden spüren oder unsicher sein, ist es immer ratsam einen Termin mit deinem Arzt oder eurer Hebamme zu vereinbaren. So können deine Sorgen und Ängste genommen werden.

    Wir wünschen dir alles Gute!

    Deine Hebamme Vera